Dieses Jahr wurde die dritte PDXCon in Berlin veranstaltet, nachdem die ersten beiden in Stockholm beim Hauptquartier von Paradox Interactive durchgeführt wurden. Da die Convention jedes Jahr größer wurde, wollte man einen besser erreichbaren Ort finden und entschied sich für Berlin.
Diese Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen und habe mit hartem Kampf mir die Emperor-Tickets für die PDXCon 2019 ergattern können. Das bedeutete, dass ich vom 18.10.2019 bis zum 20.10.2019 in Berlin die Entwickler treffen, die aktuellen Projekte sehen und insgesamt eine Menge Spass haben konnte.
Damit ich nicht am Freitag in der Frühe mich mit der Deutschen Bahn rumschlagen musste, reiste ich schon am Donnerstag an. Natürlich begann die Zugreise standesgemäß.
Die Fahrt an sich war unspektakulär, wobei ich beim Einsteigen noch einer Mutter mit Kleinkind und riesigem Kinderwagen in den Waggon geholfen habe. Wie man auf die Idee kommt, mit einem Doppelkinderwagen in ein Abteilwaggon gehen zu wollen anstatt in den korrekten Kinderwagenwaggon, erschließt sich mir nicht. Aber egal, eine gute Tat getan und dann ausgeruht.
Nach der Ankunft im Berliner Hauptbahnhof kämpfte ich mich durch den Berliner ÖPNV. Interessanterweise werden hier manchmal Baustellendurchsagen getätigt wie zum Beispiel “Diese Linie wird aufgrund von Bauarbeiten mit Schienenersatzverkehr betrieben.”. Und das einfach so. Ich dachte erst, na toll, muss ich nun aussteigen und noch 2 Haltestellen mit Bus fahren. Aber es regte sich auch sonst niemand in der U-Bahn. Das war irgendwie verdächtig. Schnell nachgefragt und es stellte sich heraus, dass die Baustelle erst ganz paar Haltestellen später (ich glaube es waren so 10) kam und diese Durchsage irgendwie sinnlos ist. Naja, am Hotel angekommen, direkt gegenüer vom Tierpark.
Das Zimmer ist übersichtlich und ordentlich.
Schon im Vorfeld haben 15 Emperor- Ticket- Inhaber ein Treffen vereinbart zum koreanischen Barbeque essen. Hier trafen sich Briten, Norweger, Australier, Amerikaner, Südafrikaner und viele mehr zum fleissigen Essen und trinken.
Viele andere, die schon am Donnerstag oder Mittwoch angereist waren, trafen sich auch in einer anderen Bar, wo sie kurzerhand den ersten Stock übernahmen. Nachdem wir mit unserem Essen fertig waren und ein Bar mit gutem Bier gut klang, sind wir auch dahin aufgebrochen und der Abend wurde noch viel lustiger.
Bevor ich gegangen bin um im Hotel eine Mütze Schlaf einzusammeln, wurde ich noch sehr eindringlich von einigen Teilnehmern zum “Let’s go clubbing” animiert. Zum Glück habe ich mich dagegen entschieden. Am nächsten Morgen sollten die Clubgoers doch einen ganz schönen Schädel haben.
Der Freitag war für die sogennanten Emperors (und auch die Presse) vorbereitet. Hier wurden uns Demos gezeigt und Vorträge gehalten was alles so neues gibt im Paradox Publisher Universum. Hearts of Iron 4 sowie Stellaris bekommen neue Erweiterungen auf die ich mich schon sehr freue. Aber auch Vampires: Masquerade - Bloodlines 2 sieht sehr vielversprechend aus und als Bonus haben wir das Hauptspiel schon geschenkt bekommen. Wird aber leider erst 2020 released.
Da wir alle eine NDA unterschreiben mussten, kann ich hier gar nicht so viel schreiben. Aber es war ein toller Tag, da man sehr gut ins Gespräch mit den Entwicklern kommen konnte und alle noch recht ausgeruht waren. Und ich konnte mich eine ganze Weile mit John Romero unterhalten. Ein echtes Highlight. Am späten Nachmittag durften wir noch einer Führung durch das Funkhaus beiwohnen. Das war die Radio- und Musikaufnahmeanlage der DDR, gebaut in den 50er und mit dem größten Musikaufnahmestudio der Welt.
Am Abend gab es noch eine VIP- Party mit lecker Essen.
Der Samstag begann sehr früh, Einlass war schon um 8 Uhr morgens. Zum Glück mussten wir uns nicht mehr anstellen und konnten direkt bei dem Presse- Eingang hinein gehen. Das war schon toll und ein paar Grummellaute waren auch zu hören von den Wartenden. Ein bisschen über das Gelände geschlendert und gute Plätze gesichert.
Nachdem die großen Ankündigungen wie Crusader Kings 3 sowie Surviving the Aftermath vorbei waren, kam es zu den Neuigkeitsvorstellungen der anderen Spiele. Hier war es ein bisschen langweilig, da ich das meisste schon am Freitag hören durfte.
Zwischendurch auch mal was essen.
Im Weiteren Verlauf konnte man noch in John Romeros Jazz- Casino gehen und ein bisschen Texas Hold’em Poker spielen sowie einen ganz schön starken Cocktail trinken.
Am Abend gab es dann noch ein letztes Highlight, eine Karaoke-Party mit Live Band. ( Die Band, Elwood. DIE BAND) Das war schon ganz lustig, ich habe es den anderen aber erspart, meinem Gesang zu lauschen.
Nachdem ich dann am Abend wieder ins Hotel gewuselt bin, habe ich noch mein Goodie- Bag angeschaut. Ganz paar nette Sachen drin, besonders ein XBox- PC- Gamecontroller mit Paradx Design.
Der letzte Tag sollte noch einmal alle Energiereserven benötigen, es stand nämlich ein Multiplayerspiel von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr an sowie im Anschluss ein so genanntes MegaGame. Das ist im Prinzip ein Brettspiel mit 200 Teilnehmern und absolutem Chaos. Ein bisschen auch wie ein Live- Rollenspiel. Kommt am Ende aufs gleiche hinaus. Stellt euch zum Beispiel Risiko mit jedem Land als ein Spieler vor. Diplomatie und so weiter inklusive. Oder Verrat, Intrigen und Mord. Hauptsächlich Letzteres.
Das Mutliplayer- Spiel war noch relativ ruhig, meine fehlenden Multiplayer- Fähigkeiten halfen nicht gerade. Ich saß aber zufällig neben einem Youtube- Streamer mit dem ich mich ein bisschen unterhalten konnte. War sehr interessant.
Das MegaGame spielte mit dem Hintergrund, dass jeder Spieler ein Adliger ist mit Ländereien in Europa im Mittelalter. Es gab 10 Spielrunden, die jeweils einem Jahr entsprachen. Man konnte im Herbst, Winter, Frühling und Sommer jeweils bestimmte Aktionen machen und natürlich alles Mögliche an Intrigen und Kriege. Die erste Aktion des Spiels bestand, glaube ich, daraus das der aktuelle Papst (im Mittelalter) ermordet wurde. Unser Königreich hat sich im Verlaufe des Abends von Rom los gesagt und wurde daraufhin zum Ziel eines Kreuzzuges. Wir haben dann praktisch gegen alle anderen gekämpft.
Am Ende des Tages waren wir aber alle echt geschafft und ich bin nur noch ins Hotel gekrochen und habe geschlafen. Am nächsten Montag konnte ich zum Glück lange ausschlafen sowie in Ruhe mich fertig machen. Der Zug war diesmal sogar fast pünktlich.
Alles in Allem ein echt tolles Erlebnis, für das ich mich ganz lieb bei meiner Frau bedanke.